Gewalt an Kindern
Gewaltrisiko nach Geschlecht, Alter, sozialem und familiärem Hintergrund
Mit Berufung auf verschiedene Studien stellt der Gewaltbericht 2001 fest, dass das Risiko, von Gewalt betroffen zu sein, unterschiedlich verteilt ist:
Es kann davon ausgegangen werden, dass die Häufigkeit von Gewaltanwendung durch die Eltern mit steigendem Alter des Kindes sinkt.
Die meisten gewalttätigen Übergriffe erfolgen auf Kinder, die jünger als sechs Jahre sind. Buben werden bis zum 11. Lebensjahr deutlich häufiger Opfer körperlicher Übergriffe als Mädchen. Ab dem 11. Lebensjahr nehmen die gewalttätigen Handlungen an Jungen stark ab, an Mädchen hingegen zu.
Für Kinder, die mit zwei bis vier Geschwistern aufwachsen, besteht das größte Risiko, von ihren Eltern misshandelt zu werden. In sehr großen Familien sinkt dagegen das Ausmaß der körperlichen Gewaltanwendung.
Was sexuelle Gewalt anbelangt, zeigt die Studie, dass die Zahl der weiblichen Opfer viermal höher ist als jene der männlichen. Mindestens 60% der von sexueller Gewalt betroffenen Kinder werden bereits vor der Pubertät missbraucht. Am meisten betroffen ist die Altersgruppe zwischen zehn und elf Jahren.
Die meisten Forscher/innen stimmen darin überein, dass v.a. sexuelle Gewalt an Kindern in Familien aller sozialen Schichten gleichermaßen vorkommt.
Literatur
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[1] Gewaltbericht 2001, Teil II: Gewalt gegen Kinder 2001PDF, 654 kB