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zusammenLeben ohne Gewalt

Gewalt an / unter Männern

Täterarbeitsprogramme

In den letzten Jahren haben sich auch in Österreich so genannte Täterarbeitsprogramme etablieren können. Dahinter steht die Überzeugung, mit Hilfe professioneller Trainings, Gewalttäter zur Beendigung ihres inakzeptablen Verhaltens führen zu können.

Diese Programme werden vorwiegend von Männerberatungsstellen angeboten. Die Absolvierung eines solchen Trainings kann unter anderem im Rahmen der Betreuung durch den Kinder- und Jugendhilfeträger aufgetragen oder auch über Aufforderung der Staatsanwaltschaft oder des Gerichts durchgeführt werden.

Nimmt der Täter das Angebot nicht an oder bricht er das Training vorzeitig ab, wird das reguläre Strafverfahren eingeleitet oder fortgesetzt. Darüber hinaus kann ein solches Training auch aufgetragen werden, wenn der Täter „bedingt verurteilt“ oder „bedingt entlassen“ wird (das heißt, dass zwar eine Strafe über den Täter verhängt wird, die der Täter aber nicht oder nicht zur Gänze „absitzen“ oder bezahlen muss, wenn er sich während der so genannten Probezeit – normalerweise ein bis drei Jahre – nichts zu Schulden kommen lässt.)

Täterarbeit mit sexuell und körperlich gewalttätigen Männern hat immer auch den Opferschutz im Auge. Wenn der Täter ein Angehöriger des Opfers ist oder sonst weiterhin in Kontakt zum Opfer steht und ein Trainingsprogramm besucht, sollte sichergestellt sein, dass auch das Opfer durch eine Opferhilfeeinrichtung bzw. den Kinder- und Jugendhilfeträger zuverlässig betreut wird und sich die Männerberatungsstelle während des Programms mit dieser Einrichtung austauscht.