Gewalt an / unter Männern
Fachbeiträge von ExpertInnen der Plattform gegen die Gewalt
Frei sein und Verantwortung tragen - der personzentrierte Ansatz in der Gewaltberatung
In diesem Beitrag geht es um den personzentrierten Ansatz bei der Arbeit mit gewaltbereiten Personen und die diesbezügliche Nützlichkeit der Basisvariablen des Ansatzes. Als Grundlage dieses Beitrags dienen zwei Artikel von Rogers (1961) und Reinhardt (2015). Der personzentrierte Ansatz hat erst relativ spät mit Beforschung und Evaluierung in Form von Wirksamkeitsstudien begonnen und kommt daher in der Gewaltarbeit bisher kaum vor.
Primäre Ziele in der Gewaltberatung und Gewaltpädagogik
In diesem Beitrag werden die primären Ziele in der Gewaltberatung und Gewaltpädagogik beschrieben sowie die nachgeordneten Ziele, oder besser, die sogenannten „positiven Nebenwirkungen" von Gewaltberatung und Gewaltpädagogik. Gewaltberatung/Tätertherapie und Gewaltpädagogik sind vorerst keine Maßnahmen, um Geschlechter-Gerechtigkeit bzw. Gender-Diversität zu fördern, oder bei meist männlichen Klienten die Vorstellungen von Männlichkeit zu verändern - aber eine Grundlage dafür.
Männerinfo-Krisenberatung Konzept & Umsetzung
Dieser Bericht informiert über die seit 1. September 2021 im Vollbetrieb laufende Männerinfo-Krisenberatung. Im vorliegenden Beitrag werden die Konzeption und Umsetzung der neuen Hotline herausgearbeitet. Aus einer persönlichen Perspektive werden dabei grundsätzliche Fragen der Männerarbeit insbesondere im Kontext Familie und Umwelt umrissen. Die Geschichte, Organisation und Arbeitsweise der Männerinfo Krisenberatung wird dargelegt und in einem kurzen Ausblick die mögliche weitere Entwicklung der Männerarbeit skizziert.
LSBT*I*Q und Flucht - Gewalterfahrungen, Vulnerabilität und Asylverfahren in Deutschland
Zahlreiche Menschen flüchten aus ihren Herkunftsländern, da sie dort wegen ihrer sexuellen Orientierung und/oder Geschlechtsidentitäten verfolgt, geächtet, bedroht, kriminalisiert werden. Über Fluchtgründe, die besondere Situation von LSBT*I*Q -Menschen (lesbisch, schwul, bisexuell, trans*, intersexuell, queer) im Asylverfahren in Deutschland sowie Unterstützungsangebote, etwa durch den Verein rubicon e.V. in Köln, wird in diesem Artikel berichtet.
Männer als Opfer häuslicher Gewalt
Ein wichtiger Teil der Arbeit in der Männerberatungsstelle besteht darin, männlichen Gewalttätern Alternativen zu ihrem gewalttätigen Handeln aufzuzeigen. Im Widerspruch zum gesellschaftlichen Klischee, kommen aber auch immer wieder Männer in die Beratungsstelle, die Opfer von ihren gewalttätigen Partnerinnen sind.
Wenn Frauen Männer schlagen
In diesem Bericht wird erleutert, warum Beziehungsgewalt zwar überwiegend, aber keinesfalls ausschließlich ein männliches Phänomen ist.
Culture of Care. Das hilft Jungen*, die von sexualisierter Gewalt betroffen sind.
Sexualisierte Gewalt gegen männliche* Kinder und Jugendliche ist häufig immer noch ein Thema im Verborgenen. Deshalb haben Betroffene oftmals Schwierigkeiten, in ihrem Umfeld Unterstützung zu finden. Einer der Gründe dafür ist das nach wie vor bestehende Vorurteil, dass männliche* Kinder und Jugendliche nicht von sexualisierter Gewalt betroffen seien, wodurch männlichen* Betroffenen nicht genügend Aufmerksamkeit zukommt.
Das Culture of Care Handbuch ist ein Handbuch für Fachkräfte, das mit gängigen Mythen und Missverständnissen aufräumt und soll Fachkräften, die mit Kinder und Jugendlichen arbeiten, Informationen zur Betroffenheit von Jungen* zur Verfügung stellen. Es soll Fachkräfte in die Lage versetzen, durch das Schaffen einer Culture of Care (Kultur der Fürsorglichkeit) in ihrem Arbeitsumfeld Betroffene zu unterstützen und zur Vorbeugung von sexualisierter Gewalt beizutragen.
Die Kraft der Widerständigen - Resilienz in der Begleitung von Burschen und Männern
In diesem Artikel wird der Einfluss von geschlechterspezifischen Resilienzfaktoren aufgezeigt und dabei wird dem subjektiven Erleben von Sinn (Kohärenzgefühl) ausführlicher nachgegangen. Im Beratungsprozess mit Burschen und Männern kann die Perspektive der Resilienz wertvolle Impulse einbringen.
Die Grenzen des Machbarkeitsdenkens (von Seiten des Klienten und des Beraters) werden benannt, da es sich beim Kohärenzgefühl um eine Art von Vertrauen handelt, das in tieferen Schichten des Menschen angelegt und dem direkten Zugriff durch Methoden und Interventionen entzogen ist. Mit Kohärenz kann man nur (wieder) in Berührung kommen - und zwar dort wo ein Mensch mit seinem eigenen Leben - mit sich selbst - ehrlich in Berührung kommt. Dabei kann das Erzählen, Zuhören, Nachfragen und Konfrontieren im Rahmen eines Beratungsprozesses hilfreich sein.
25 Jahre Gewaltpräventionsarbeit in Österreich - durch Vernetzung und umfassende Unterstützung
45 Organisationen der Plattform gegen die Gewalt in der Familie blicken zurück und appellieren zugleich an die Regierung weiterhin in die Gleichstellungspolitik und Gewaltprävention zu investieren.
Wenn die Kindheit weh tut - Wie mit Misshandlung und sexueller Gewalt leben
In diesem Bericht werden Einblicke in die Beratungstätgkeit gegeben und Lösungswege aufgezeigt. Methodisch kann dies ein konsequentes, stark ressourcenorientiertes Arbeiten am aktuellen Lebens- und Beziehungsalltag sein, um daraus eine Vision für eine gut lebbare Zukunft zu entwickeln und die alten, unseligen Kränkungen verarbeiten zu können.
Dachverband für Männerarbeit in Österreich
Dieser Bericht informiert über den Zweck und die Arbeitsschwerpunkte des im Jahr 2016 neu gegründeten Dachverbandes.
Paarberatung bei Beziehungsgewalt – ein risikoreiches Interventionskonzept?
In diesem Artikel werden Gründe beleuchtet, die für ein gesondertes Beratungssetting sprechen, wenn in der Paarberatung Gewalttätigkeit (meist durch den Mann) ein Thema wird.
Täterarbeit - Kooperation mit der Polizei
In der Gewaltberatung muss es Angebote an Täter und Täterinnen nach unmittelbarer Wegweisung geben. Arno Dalpra führt in seinem Erfahrungsbericht aus, dass nur eine vertiefte Zusammenarbeit zwischen Polizei und Gewaltberatung zu einem zeitnahen Erreichen der Täter und Täterinnen führen kann.
Konfliktkompetenz
Viele Täter geben dem Opfer die Schuld für ihr gewalttätiges Verhalten und vergessen dabei, dass die Verantwortung für die Gewalttat nur der Täter trägt, selbst dann, wenn das Opfer auch dazu beigetragen hat, dass ein Konflikt eskaliert ist.
Männergesundheit und Konfliktkompetenz
Wenn Gesundheit als körperliches, seelisches und geistiges Wohlbefinden zu verstehen ist (Definition der Weltgesundheitsorganisation), dann ist die Stärkung der Konfliktkompetenz ebenso Gesundheitsförderung wie Gewaltprävention.
Täterarbeit ist Opferschutz
Wissend, dass gewalttätige Männer häufig Wiederholungstäter sind und mehrere Opfer ihres Verhaltens zurücklassen, bedeutet die Arbeit mit ihnen, weitere Gewalt und damit neue Opfer zu verhindern. Täterarbeit ist effizienter als Anzeigen und Einsperren, weil sie allen Gefährdern helfen und Rückfälle verhindern kann.