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zusammenLeben ohne Gewalt

Ausmaß von Gewalt

Psychische Gewalt

Dabei zeigt sich, dass Frauen und Männer am häufigsten von psychischen Gewaltübergriffen betroffen sind: Neun von zehn Frauen (85,6 %) und acht von zehn Männern (78,4 %) berichten von psychischen Übergriffen, und zwar am häufigsten im Kontext von Erwerbsleben und Ausbildung. 39,8 % der Frauen bzw. 30,6 % der Männer haben psychische Übergriffe erlebt und diese auch als bedrohlich wahrgenommen. Psychische Gewalterfahrung bedeutet im Detail z. B.:

  • wiederholt beleidigt, eingeschüchtert oder aggressiv angeschrien worden zu sein (51,8 % der Frauen, 43,6 % der Männer), was 16,5 % aller Frauen und 17,8 % aller Männer als bedrohlich erlebt haben;
  • auf verletzende Art und Weise lächerlich gemacht, gehänselt, abgewertet oder gedemütigt worden zu sein (51,9 % der Frauen, 37,4 % der Männer), was 24,6 % aller Frauen und 11,1 % aller Männer als bedrohlich erlebt haben;
  • wiederholt schikaniert, gemobbt oder unterdrückt worden zu sein (35,0 % der Frauen, 27,9 % der Männer), was 13,2 % aller Frauen und 9,9 % aller Männer als bedrohlich erlebt haben;
  • verleumdet oder systematisch bei anderen schlecht gemacht worden zu sein (31,7 % der Frauen, 26,1 % der Männer), was 10,4 % aller Frauen und 8,2 % aller Männer als bedrohlich erlebt haben.

Übergriffe innerhalb der letzten drei Jahre

Das dritte Segment der Studie erhob die Gewalterfahrungen der Befragten zwischen 2007 und 2010. Dabei zeigt sich, dass das heutige Gewaltniveau, dem Frauen und Männer ausgesetzt sind, gegenüber den Prävalenzen über den gesamten bisherigen Lebenszyklus.

So berichten heute 40,8 % der Frauen und 31,8 % der Männer von innerhalb der letzten drei Jahre gegen sie gerichteten psychischen Gewaltübergriffen. Ihre konkreten Erfahrungen in den vergangenen drei Jahren sind:

  • wiederholt beleidigt, eingeschüchtert oder aggressiv angeschrien worden zu sein, was 17,3 % aller Frauen (gegenüber 51,8 % im gesamten bisherigen Lebenszyklus bzw. 24,6 %, die das als bedrohlich erlebt haben) und 11,4 % aller Männer (gegenüber 43,8 % im gesamten Lebenszyklus bzw. 17,8 %, die das als bedrohlich erlebt haben) angeben;
  • auf verletzende Art und Weise lächerlich gemacht, gehänselt, abgewertet oder gedemütigt worden zu sein, worüber 18,7 % aller Frauen (gegenüber 51,9 % für den gesamten Lebenszyklus bzw. 16,5 %, die das als bedrohlich erlebt haben) und 9,9 % aller Männer (gegenüber 37,4 % für den gesamten Lebenszyklus bzw. 11,1 %, die das als bedrohlich erlebt haben) berichten;
  • wiederholt schikaniert, gemobbt oder unterdrückt worden zu sein, was für 11,0 % aller Frauen (gegenüber 35,0 % für den gesamten Lebenszyklus bzw. 13,2 %, die das als bedrohlich erlebt haben) und 7,2 % aller Männer (gegenüber 27,9 % für den gesamten Lebenszyklus bzw. 9,9 %, die das als bedrohlich erlebt haben) gilt;
  • verleumdet oder systematisch bei anderen schlecht gemacht worden zu sein, was 11,8 % aller Frauen (gegenüber 31,7 % für den gesamten Lebenszyklus bzw. 10,4 %, die das als bedrohlich erlebt haben) und 9,3 % aller Männer (gegenüber 26,1 % für den gesamten Lebenszyklus bzw. 8,2 %, die das als bedrohlich erlebt haben) zu Protokoll geben.

Literatur

  • [1] Österreichisches Institut für Familienforschung an der Universität Wien: Gewalt in der Familie und im nahen sozialen Umfeld. Österreichische Prävalenzstudie zur Gewalt an Frauen und Männern Wien, 2011
    PDF, 29 MB
  • [2] Kapella, Olaf/Rille-Pfeiffer, Christiane: Gewalt in der Familie. Die österreichische Prävalenzstudie zur Gewalt an Frauen und Männern im nahen sozialen Umfeld. 2011
    Zusammenfassung der Studie

    Weitere Informationen
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