Formen von Gewalt
Physische Gewalt
Physische (körperliche) Gewalt umfasst alle Formen von Misshandlungen: schlagen, schütteln (von Babys und kleinen Kindern), stoßen, treten, boxen, mit Gegenständen werfen, an den Haaren ziehen, mit den Fäusten oder Gegenständen prügeln, mit dem Kopf gegen die Wand schlagen, (mit Zigaretten) verbrennen, Attacken mit Waffen usw. bis hin zum Mordversuch oder Mord.
Wenn physische Gewalt nicht unmittelbar am Opfer ausgeübt wird, sondern an wichtigen Menschen im Umfeld des Opfers oder an Sachen (z.B. die Zerstörung von Dingen, die für das Opfer einen besonderen Wert haben) oder (Haus-)Tieren, dann hat die physische Gewalt eine psychische Gewalt zur Folge.
Vernachlässigung von Kindern und pflegebedürftigen Familienangehörigen hat psychische und physische Komponenten, wenn z.B. Ernährung, Pflege und medizinische Hilfe nicht ausreichend gegeben werden oder Kinder nicht entsprechend beaufsichtigt und unterstützt werden.
Weil Gewalthandlungen gesellschaftlichen Normen unterliegen, bestimmen diese, ob ein Verhalten als tolerierbares Sanktionieren von Fehlverhalten verstanden wird oder als Misshandlung gilt.
Einzelne Forscher/innen unterscheiden bei physischer Gewalt auch noch zwischen leichteren und schwereren Formen der Misshandlung.
Bei den so genannten leichteren Formen handelt sich um Gewalthandlungen, die teilweise noch gesellschaftlich toleriert und als „normale Erziehungsmittel“ akzeptiert werden. Dazu zählen Ohrfeigen, Klaps auf den Po aber auch Schütteln, Stoßen, Festhalten, an den Ohren/Haaren ziehen und Zwicken.
Schwere körperliche Misshandlungen zeigen meist sichtbare Zeichen wie Brüche, Verbrennungen, Schnitte, Stiche, Quetschungen, innere Blutungen. Sie bedürfen meist einer medizinischen Behandlung und werden von der Gesellschaft kaum toleriert.