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Formen von Gewalt

Sexualisierte Gewalt

Was ist sexualisierte Gewalt?

Es gibt keinen allgemein gültigen Begriff für diese Form von Gewalt. Aus diesem Grunde werden hier alle drei in der Fachwelt genutzten Begriffe gleichwertig verwendet:

  • Sexuelle GEWALT verleitet dazu, die psychisch-emotionale Komponente und deren Folgen auszublenden.
  • Sexueller MISSbrauch könnte implizieren, dass es einen tolerierbaren GEbrauch gäbe.
  • In der Fachwelt wird heute meist von sexualisierter Gewalt gesprochen.

Sexualisierte Gewalt umfasst alle sexuellen Handlungen, die einem Kind bzw. einer Frau oder einem Mann aufgedrängt oder aufgezwungen werden. Sie ist ein Akt der Aggression und des Macht­missbrauchs, nicht das Resultat unkontrollierbarer sexueller Triebe.

Sexualisierte Gewalt reicht von der sexuellen Belästigung oder Vergewaltigung erwachsener Frauen und geht bis zum sexuellen Missbrauch von Kindern.

Werden die Missbrauchshandlungen an Kindern in Bilddokumenten verkauft ("Kinderpornographie", zunehmend im Internet) oder werden Minderjährige zur Prostitution gezwungen, spricht man von kommerzieller sexueller Ausbeutung.

Kommerzielle sexuelle Ausbeutung liegt auch dann vor, wenn Touristen im Ausland Minderjährige missbrauchen oder wenn Kinder zum Zwecke der Prostitution im Inland oder grenzüberschreitend gehandelt werden.

Literatur

  • [1] Sexueller Mißbrauch an Kindern. Ausmaß, Hintergründe, Folgen. S. 105 Weinheim: Beltz, 1996
  • [2] Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BzgA) (Hrsg.): Jugendsexualität 2010. Repräsentative Wiederholungsbefragung von 14- bis 17-Jährigen und ihren Eltern – Aktueller Schwerpunkt Migration. Ergebnisse der aktuellen Repräsentativbefragung. S. 195–200 Köln: BZgA, 2010
  • [3] Sexualisierte Gewalt gegen Kinder in Institutionen. Nationaler und internationaler Forschungsstand. Expertise im Rahmen des Projekts „Sexuelle Gewalt gegen Mädchen und Jungen in Institutionen“. München, 2011
  • [4] Engfer, Anette: Formen der Misshandlung von Kindern – Definitionen, Häufigkeiten, Erklärungsansätze. In: Egle, Ulrich Tiber / Hoffmann, Sven Olaf / Joraschky, Peter (Hrsg.), Sexueller Missbrauch, Misshandlung, Vernachlässigung. Erkennung, Therapie und Prävention der Folgen früher Stresserfahrungen. S. 3–19, Stuttgart: Schattauer, 2005
  • [5] Finkelhor, David: Zur internationalen Epidemiologie von sexuellem Missbrauch an Kindern. In: Amann, Gabriele / Wipplinger, Rudolf (Hrsg.), Sexueller Missbrauch. Überblick zu Forschung, Beratung und Therapie. Ein Handbuch. 3., überarbeitete und erweiterte Auflage. S. 81–94, Tübingen: dgvt-Verlag, 2005
  • [6] Sexuelle Gewalt gegen Mädchen und Jungen: Mythen, Fakten, Theorien. Frankfurt/Main; New York, 1993
  • [7] Häuser, Winfried / Schmutzer, Gabriele / Brähler, Elmar / Glaesmer, Heide: Misshandlungen in Kindheit und Jugend. Ergebnisse einer Umfrage in einer repräsentativen Stichprobe der deutschen Bevölkerung. In: Deutsches Ärzteblatt, Jg. 108, Heft 17, S. 287–294, 2011
  • [8] Langmeyer, Alexandra / Entleitner, Christine: Ein erschreckend häufiger Verdacht. In: DJI-Impulse, Heft 95, 2011
  • [9] Wetzels, Peter: Gewalterfahrungen in der Kindheit. Sexueller Mißbrauch, körperliche Mißhandlung und deren langfristige Konsequenzen. Baden-Baden: Nomos Verlagsgesellschaft, 1997
  • [10] BMWFJ (Hg.): (K)ein sicherer Ort. Sexuelle Gewalt an Kindern Wien, 2016
    Die in der 7. aktualisierten Auflage erschienene Broschüre soll Betroffene ermutigen, ihr Schweigen zu brechen und Unterstützungs- und Hilfsangebote anzunehmen. Auch soll sie all jenen helfen, die auf einen Verdacht richtig reagieren wollen.
    PDF, 839 kB
  • [11] Reisinger Hermine: Tote Kinderseele. Mein Weg zurück ins Leben Wieser Verlag, 2011