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zusammenLeben ohne Gewalt

Typische Rechtfertigungen von Tätern

Täter zeigen in der Regel kein Schuldbewusstsein sondern rechtfertigen, bagatellisieren und verleugnen den Missbrauch. Sie stellen ihn als „Liebesbeziehung“ dar, geben dem Opfer und dem Umfeld die Schuld und übernehmen selbst keine Verantwortung für ihr Handeln. Die folgenden Stellungnahmen sind typische Beispiele für Aussagen von Tätern:

  • „Da war etwas sehr Schönes zwischen mir und meiner Tochter. Und die machen es jetzt alles schmutzig und bezeichnen es als Inzest ...
  • Am Anfang fühlst du dich nicht wohl, bekommst einen roten Kopf. Mit der Zeit gewöhnst du dich daran und kannst es dann voll genießen. Ich hatte den Eindruck, dass sie es auch sehr schön fand. Als sie immer wieder zu mir kam und sich neben mich setzte. Da nahm ich an, dass sie das auch wollte. Sie hat mir auch nie gesagt, das darfst du nicht tun. Manchmal kam sie auch nicht zu mir. So ging ich halt zu ihr und versuchte sie zu verwöhnen ...
  • Im Gesetzbuch steht, dass es verboten ist. Aber anderen schöne Gefühle zu bereiten, finde ich selber nicht strafbar. Immer wieder hatte ich das Gefühl, dass sie das genießt, und ich mache es richtig. Ich sagte ihr dann auch, genieße es ruhig. Und ganz ehrlich: Ich hatte keine Schuldgefühle, denn ich fand es schön, eine gute Freundin zu haben. Ich wurde mit der Zeit sehr eifersüchtig, wenn sie z. B. mehr mit ihrer Mutter redete als mit mir ...
  • Es entsteht schon eine gewisse Beziehung durch das Zusammensein. Ich hatte den Eindruck, sie sei eine bessere Ehefrau als ihre Mutter. Die hatte auch nie Zeit für mich ...
  • Ich brauchte aber nie, nie Gewalt! Ein anständiger Vater tut seiner Tochter nichts! Sie musste doch keine Angst haben, sie wird doch sowieso einmal eine Frau – und ich bin doch ihr Vater. Ich klärte sie auf, ich wollte nur ihr Bestes, weil doch die Männer sonst so brutal sind ...“
  • „Mit dem Wort Seelenmord habe ich Mühe. ... Wichtig ist aber, ob man ich - bezogen gehandelt hat, also ob ich einfach nur befriedigt werden wollte, oder ob man versucht hat, eine Beziehung herzustellen, auf die man dann auch Rücksicht nimmt. ...
  • Sicher, ein Kind sucht eine derartige Vaterbeziehung nicht unbedingt, aber auf irgendeine Art kann ein Kind bestimmt auch Freude daran haben. ... Ich habe meinen Sohn immerhin auch schon gefragt, wie es ihm gefallen habe, und wenn er es nicht mehr gewollt hätte, hätte ich mich wahrscheinlich zurückgezogen. Für mich wäre es noch einmal schlimmer, wenn ich ein fremdes Kind missbraucht hätte ...
  • Meine Stieftochter hat drei Jahre lang nichts gesagt. Allerdings habe ich ihr das Reden nie verboten. Als sie dann ihr Schweigen brach, reagierte ich tatsächlich zuerst in voller Abwehrhaltung und stritt alles ab …
  • Allerdings bin ich auch heute noch der Meinung, sie nicht gebumst zu haben, wie es jetzt ausgelegt wird.
  • Ich weiß auch nicht, warum sie das heute behauptet ...
  • Zwischen uns kam es schon früh zu schier unlösbaren Konflikten, welche sich jeweils lösen ließen, wenn sie zu uns ins Bett gekrochen kam ...
  • So ist ein Kontakt entstanden, der zwar Spannungen abgebaut hat, später aber zugegebenermaßen missbraucht wurde ...
  • Ich brauche eben viel Liebe ...
  • Ich hatte das Gefühl, das Kind konnte sich wehren, in einem gewissen Rahmen. Es hätte ja reden können, jedes Kind vermag sich irgendwie auszudrücken. ...
  • Übrigens glaube ich nicht, dass alles, was ich gemacht habe, bei meinen Kindern einen Schaden hinterlässt ...
  • Aber ich muss Grenzen und Gesetze kennen lernen, was ich tun darf und was nicht ...
  • Für jemanen wie mich mit der entsprechenden Veranlagung ist das äußerst schwierig, denn wenn Unzucht mit Kindern stattfindet, ist das wie Krieg ...
  • Ich habe keine Angst rückfällig zu werden. Aber wenn ich jetzt überall unten durch muss, so dass ich kaum noch atmen kann, wird man sich über die Konsequenzen nicht wundern dürfen.“