THEMEN 2012
Die Rolle der Mütter bei sexueller Gewalt an Kindern
Obwohl die Verantwortung für den sexuellen Missbrauch immer der Täter, nicht die Mutter des Opfers trägt (außer sie Mit-/Täterin), wird sie oft zur eigentlich Verantwortlichen für Missbrauch und Inzest gemacht.
Sexueller Missbrauch innerhalb der Familie stellt immer eine existentielle Bedrohung dar, nicht nur für das betroffene Kind, sondern auch für die Mutter und die Geschwister.
Es gibt viele Gründe, warum Mütter Hinweise auf sexuellen Missbrauch ihrer Kinder nicht wahrnehmen oder nicht wahrnehmen können, wie etwa finanzielle und emotionelle Abhängigkeit vom Täter, Hilflosigkeit, Angst aufgrund eigener Missbrauchserfahrungen … Wenn aber Mütter – oder andere erwachsene Bezugspersonen – sexuellen Missbrauch an Kindern bemerken, liegt es in ihrer Verantwortung, das Kind vor weiteren Übergriffen zu schützen. Hilfe, Beratung und Unterstützung dabei werden österreichweit von Fachstellen angeboten.
Mütter haben keine Ahnung - oder doch?Barbara Koch spricht in ihrer Expertinnenstimme "Ort der Mutter" über die Ambivalenz die entsteht aus dem traditionellen Mütterbild und der weiblichen Opferrolle und der daraus resultierenden Schwierigkeit in der Beratung.
Renate Ascher kommt in ihrem Beitrag „Die Rolle der Mutter im Kinderschutz“ zum Schluss, dass es besonders wichtig ist, auch Müttern, die ihre Kinder nicht kompetent begleiten (können), Unterstützung anzubieten, die jederzeit, vielleicht auch erst viel später, genutzt werden kann.