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THEMA: Risiken digitaler Medien

Digitale Medien - Chancen und Risiken

Digitale Medien haben das Potential, eine Reihe von Menschen- und Kinderrechten zu fördern: Es sind dies das Recht auf Teilhabe, das Recht der Meinungs- und Informationsfreiheit, das Recht auf Vereinigungs- und Versammlungsfreiheit und das Recht auf Zugang zu angemessener Information.

Das Internet hat den Informationsaustausch und die Kommunikation in unserer Gesellschaft revolutioniert - Informationen und soziale Netzwerke sind für alle Menschen gleichermaßen leicht zugänglich. Web 2.0 und Smartphones sind heute selbstverständliche Kommunikationsmittel v.a. von jungen Menschen.

Die neuen Medien sind demnach in erster Linie als große Chance für Mädchen und Burschen für den Erwerb von Bildung und die Möglichkeit zu gesellschaftlicher Beteiligung zu sehen. Regionale und soziale Ungleichheiten im Zugang zu Informationen und Kommunikation wurden abgebaut, geschlechtsspezifische Schranken reduziert.

Welch wichtige Bedeutung das Internet dabei hat, politische Anliegen voranzubringen, Meinungsbildungsprozesse zu beschleunigen und Bürgerinnen und Bürger unabhängig von Geschlecht, Herkunft und Alter zu stärken, konnten die Demokratiebewegungen im arabischen Raum eindrucksvoll zeigen.

Herausforderungen

Die Freiheit des Internets bringt aber auch neue Herausforderungen mit sich: Kinder und Jugendliche können sich Inhalte ansehen, die nicht altersgerecht sind oder mit Menschen in Kontakt kommen, die ihnen nicht gut tun. Dazu gehören pornografische Darstellungen ebenso wie Foren, die die Unerfahrenheit von Kindern ausnützen. Sei es, dass sie sexuell missbraucht und ausgebeutet werden oder schädliche Verhaltensweisen fördern (Selbstmordforen, Essstörungen, politischer Extremismus, …). Mobbing und Stalking macht auch vor dem Internet nicht halt und dringt damit in Bereiche vor, die davor noch als Schutzräume galten. Manche Menschen gefährden sich selbst, indem sie nachteilige Fotos oder Filme von sich ins Netz stellen ("Posing"/"Sexting").

Zugangssperren

Zum Schutz der Kinder vor sexueller Ausbeutung werden Sperren von Seiten, die sexuelle Ausbeutung von Kindern, kurz "Kinderpornographie" zeigen, diskutiert. In acht europäischen Ländern und Kanada wurden sie bereits in unterschiedlicher Form eingeführt.

Aber auch die Proponent/innen von Zugangssperren sind sich einig, dass dies nicht die Lösung des Problems schlechthin ist, weil die Sperren leicht umgangen werden können. Wenn Inhalte nicht (rasch) vom Netz genommen werden können, weil die Provider in einem anderen Land sind und ständig gewechselt werden, dann sind Sperren, die die User deutlich auf verbotene Inhalte hinweisen, als Signal zu verstehen, dass der Inhalt gesellschaftlich nicht toleriert wird. Dieser Zugang steht natürlich im Widerspruch zur Freiheit des Internets, die für sich einen wichtigen Wert darstellt.

Medienkompetenz

„Medienkompetenz“ ist das Schlüsselwort für effektiven Schutz vor schädlichen Medieninhalten und Kontaktangeboten.

Können kleine Kinder noch über Filter geschützt werden, sind sie mit zunehmender Nutzerkompetenz bald unwirksam, weil leicht zu umgehen. Weil es auch den meisten Eltern nicht möglich ist (und von den Kindern auch nicht akzeptiert wird), die Internetnutzung ihrer Kinder immer zu begleiten, ist der wirksamste Schutz von Kindern an deren Kompetenz im Umgang mit Medien geknüpft.

Das ist die neue Herausforderung für Eltern und Schule: Denn die Kinder sind oft kompetenter in der Nutzung neuer Medien als ihre Erzieher. Die daraus resultierende - technische - Unsicherheit darf aber nicht dazu führen, dass selbst die notwendige Auseinandersetzung mit den Inhalten nicht ausreichend geübt wird.

Kinder und Jugendliche brauchen heute mehr denn je Erwachsene, die sie ernst nehmen und ihnen die Möglichkeit geben und Hilfe bieten, die Informationen und Erfahrungen zu verarbeiten.

Literatur

  • [1] Leben und lernen in der digitalen Welt. In: polis aktuell 2011/8.
    Informationsmaterialien des Zentrum Polis, die sich gut für den Unterricht eignen.

    Weitere Informationen
  • [2] Petra Grimm: Web 2.0 und Web 3.0. Zum Umgang von Kindern und Jugendlichen mit problematischen Inhalten im und via Internet. Hochschule der Medien Stuttgart
  • [3] Astrid Ackermann: Rechtsschutz bei „Cyber-Mobbing“ und „Cyber-Stalking“ – eine Bestandsaufnahme. In: Kerner, Hans-Jürgen u. Marks, Erich (Hrsg.), Internetdokumentation des Deutschen Präventionstages, Hannover, 2011
    PDF Download auf der Website www.praeventionstag.de

    Weitere Informationen

www.eltern-bildung.at
Schwerpunktthema Medien

www.saferinternet.at

www.jugendinfo.de
Thema Cybermobbing /Cyberbullying

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