THEMEN 2013
Standards für die Arbeit mit Gewalttätern
In den von einer Expert/innengruppe entwickelten Standards sind neben erforderlichen Rahmenbedingungen auch inhaltliche Kriterien formuliert, die aus Sicht der Expert/innengruppe in einem gesamtösterreichischen Konzept zur Arbeit mit Gewalttätern zu berücksichtigen sind. Es wurden nur jene Standards in die Liste (s.u.) aufgenommen, denen sowohl die Opferschutzeinrichtungen als auch die Institutionen, die mit Tätern arbeiten, einhellig zugestimmt haben.
Grundprämissen der Arbeit mit Gewalttätern
Die Expert/innengruppe hat sich im Hinblick auf die Ziele und Schwerpunkte der Arbeit mit Gewalttätern auf folgende Grundprämissen geeinigt:
- Die Arbeit mit Gewalttätern dient dem Opferschutz und ist im Hinblick auf den Opferschutz erforderlich.
- Primäres Ziel ist die Beendigung der Gewalt und die Verhinderung weiterer Gewalttaten.
- Die Sicherheit von Frauen und Kindern ist ein wichtiges Anliegen der Arbeit mit Gewalttätern.
- Die Verantwortung für die Gewalttaten trägt allein der Täter - seine Übergriffe sind weder durch störende Familiendynamiken, eigene Gewalterfahrungen oder Ähnliches zu rechtfertigen.
- Die Arbeit mit Gewalttätern erfordert eine Grundhaltung, die in ihm den "gesamten Menschen" sieht, der Übergriffe begangen hat, daneben aber auch das Potenzial hat, sich und sein grenzüberschreitendes Verhalten zu verändern.
Literatur
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[1] Heidemarie Haydari: Standards für die Arbeit mit Gewalttätern In: Bundesministerim für Umwelt, Jugend und Familie, Täterarbeit - ein Beitrag zum Opferschutz. Modelle, Grundlagen & Standards, Wien, 1999