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zusammenLeben ohne Gewalt

Thema des Monats

Zwangsheirat

Eine Ehe darf nur im freien und vollen Einverständnis der künftigen Ehegatten geschlossen werden“ heißt es in der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte (Art. 16, Abs.2).

Zwangsheirat ist demnach eine Verletzung von Menschenrechten und Kinderrechten, von der in erster Linie Minderjährige betroffen sind.

Denn Zwangsheirat ist Gewalt: Größtenteils sind es Mädchen, die gegen ihren Willen einen unbekannten oder ungeliebten Menschen heiraten müssen. In dieser Ehe sind sie meist gezwungen, die Schule oder die Ausbildung abzubrechen und ein fremdbestimmtes Leben aufzunehmen. Mädchen geraten dabei in eine Zwangssituation, in der sie neben psychischem und sozialem Druck nicht zuletzt oft auch physischer Gewalt ausgesetzt sind.

Zwangsehen - ein weltweites Phänomen

Zwangsehen sind ein weltweites Phänomen, das auf Tradition, nicht jedoch auf einer bestimmten Religion beruht: Zwangsverheiratungen gibt es in islamischen und hinduistischen Gesellschaften, aber auch in buddhistischen und christlichen Kulturen und es gibt sie in allen gesellschaftlichen Schichten, in armen und reichen Familien.

Die Religion wird dabei fälschlicherweise zur Legitimation patriarchalischer Traditionen, in denen Mädchen und Frauen benachteiligt und diskriminiert werden, herangezogen.

Meltem Weiland von der Beratungs-, Bildungs- und Kulturinitiative für Frauen ORIENT EXPRESS bezeichnet in ihrer Expertinnenstimme zum Thema Zwangsheirat kostet dich deine Freiheit. Lebenslänglich! Zwangsheirat als eine Form der (sexualisierten) Gewalt, die ohne Wenn und Aber abzulehnen ist.