THEMEN 2013
Suizid - Gewalt an sich selbst
Suizid ist eine extreme Form von Gewalt an sich selbst. Die im Deutschen geläufigeren Worte Selbstmord oder auch Selbsttötung bringen dieses Faktum zum Ausdruck. Weil Menschen, die darin den einzigen Ausweg aus ihrer (inneren) Bedrängnis sehen, nicht kriminalisiert oder stigmatisiert werden sollen, wird das sprachlich neutralere Wort Suizid in der Fachwelt bevorzugt.
In Österreich sind die Suizidraten mit zwischen 20 und 30 Suiziden je 100.000 Einwohner (1.500 - 2.000 Suiziden pro Jahr) relativ hoch. Die Häufigkeit steigt mit dem Alter und die von Männern und Buben ist doppelt so hoch wie jene von Frauen und Mädchen.
Die Zahl der Suizidversuche wird auf 25 - 30.000 pro Jahr geschätzt. Anders als bei vollendeten Suiziden überleben junge Frauen am häufigsten und ältere Männer am seltensten einen Suizidversuch.
Mag. Clemens Schermann von der Gewaltberatung der Caritas Eisenstadt schreibt in seiner Expertenstimme darüber, wie wichtig es ist, Überlebenden eines Suizidversuches zuzuhören, die konkreten Handlungen und Gefühle zu benennen ohne zu bewerten. Hingegen helfen Erklärungen für die Tat nicht, die sie mit dem Ziel zu trösten relativieren wollen.
Ein Kontaktangebot, das Überlebenden hilft, ihren Suizid in all seinen Fassetten zu betrachten, fördert die Selbstverantwortung und Kompetenz, die für eine Veränderung, einen Neuanfang entscheidend ist.