THEMEN 2018
Geschlechterpolitik und Geschlechterpädagogik in vier europäischen Ländern

Dr.in Annemarie Schweighofer-Brauer
Expertinnenstimme
Dr.in Annemarie Schweighofer-Brauer
Im EU Projekt "Education for Equality" (E4E), einem Erasmus+ Projekt, werden Herangehensweisen zur Geschlechterpädagogik in Volksschule und Kindergarten erarbeitet. Im Fokus stehen dabei die Chancengleichheit der Geschlechter sowie die Vielfalt von Geschlechtern und Lebensformen. Im Projekt erarbeiten Partner*innenorganisationen aus Italien, Spanien, Österreich und Schweden gemeinsame Grundlagen für pädagogische Herangehensweisen.
Bei der Arbeit an einem gemeinsamen "Gender Culture Model" als Arbeitsgrundlage wurden unterschiedliche historische Prägungen der Partner*innenländer deutlich, die das gemeinsame geschlechterpädagogische Fine Tuning an manchen Stellen auch auf eine Probe stellen. Diese spezifischen Entwicklungen der Geschlechterpädagogik werden im Folgenden kurz erläutert. Die historischen Bedingungen in den Ländern, aus denen sich diese ergeben, können hier nur plakativ dargestellt werden.
Geschlechterpolitik und Geschlechterpädagogik in Schweden
Seit den frühen 1930er Jahren fast durchgehend staatsführend, verfolgte die schwedische Sozialdemokratie das Ziel, zunächst Frauen und dann Menschen überhaupt über vergesellschaftete Absicherungen aus persönlichen Abhängigkeiten zu befreien. In den 1950er Jahren wurde dementsprechend die koedukative Grundschule mit neun Pflichtjahren eingeführt. Sozialistische Jugendbewegungen gehörten international (neben Reformpädagog*innen) zu den frühen Verfechter*innen der Koedukation. Zentrale Anliegen waren dabei sexuelle Aufklärung und Chancengleichheit für die bildungsbenachteiligten Mädchen.
In Schweden entschieden Politiker*innen bereits 1969, dass Schulen für die Gleichstellung arbeiten müssen. Seit den 1970er Jahren galt das Prinzip "Unisex": Jede*r sollte gleich sein, Mädchen und Jungen sollten die gleichen Dinge tun.
Seit den 1990ern entstand in Schweden das Konzept eines "Staatsfeminismus", das heißt dass der Staat eine sehr aktive Rolle in der Arbeit für die Geschlechtergleichstellung einnahm.
1998 wurde die Vorschule für die Altergruppen von null bis fünf Jahren Teil des Bildungssystems in Schweden. Folglich galt für die Vorschule derselbe gesetzliche Rahmen wie für die Schule. Die Vorschule erhielt einen strategischen Plan, der klar zum Ausdruck brachte, dass es darum geht, traditionellen, stereotypen Geschlechtermustern aktiv entgegen zu wirken. Die Kindergärten entwickelten in der Folge einen eigenen Ansatz und gaben Impulse in Sachen Geschlechterpädagogik für die schulische Erziehung. In den 2000er Jahren wurde das Thema Gewaltprävention bzw. Bullyingprävention geschlechterpädagogisch zunehmend bearbeitet.
Seit 2014 ist in Schweden eine rot-grüne Minderheitenregierung im Amt, die sich selbst als erste feministische Regierung bezeichnet. Die schwedische E4E Partner*innenorganisation Olika trat bei der Arbeit am "Gender Culture Model" vehement für die Koedukation als unhintergehbare Errungenschaft zur Schaffung einer geschlechtergerechten Gesellschaft ein. Im koedukativen Setting sollen Kinder lernen, dass es vielfältige, gleichberechtigte Lebensweisen gibt. Den Lehrer*innen und Eltern soll vermittelt werden, dass die Kinder dadurch nicht der Möglichkeit beraubt werden, Mädchen oder Junge zu sein, sondern dass sie im Gegenteil zusätzliche Möglichkeiten, sich zu erfahren und zu verwirklichen, hinzu bekommen sollen.
Olika, ein vielfaltsorientierter Kinderbuchverlag, spielte eine wichtige Rolle für die Aufnahme des geschlechtsneutralen Pronomens „hen" ins Standardwörterbuch der schwedischen Sprache. Dieses Pronomen existiert bereits seit den 1960er Jahren, wurde seit den 1990ern von transgender Aktivist*innen vermehrt aufgegriffen und mit dem 2012 von Olika publizierten Kinderbuch über Kivi und den Monsterhund populär gemacht. Das Kind Kivi wird weder als Junge noch als Mädchen definiert.
Geschlechterverhältnisse in Schweden, Italien, Spanien und Österreich
Verschiedene Religionen und auch bürgerliche säkulare Denktraditionen seit der Aufklärung konstruieren Geschlechterverhältnisse tendenziell hierarchisch-gegensätzlich bzw. hierarchisch-ergänzend. Sowohl in katholischen als auch in protestantischen Ansätzen wird eine polare Unterschiedlichkeit und Komplementarität der Geschlechter betont.
Im Katholizismus steht als Paar die Mutter-Sohn Beziehung im Mittelpunkt während im lutheranischen Protestantismus die Beziehung von Pastor und Pastorengattin (Martin Luther und Katharina von Bora) die Blaupause der Geschlechterbeziehung liefert, also eine Beziehung zwischen zwei irdischen Erwachsenen. Die lutheranisch-protestantische Kirche sieht demokratische Strukturen und Mitbestimmungsmöglichkeiten vor, die Frauen für sich zu nutzen wussten, sodass Pastorinnen und Bischöfinnen inzwischen eine Normalität darstellen.
Die gleichheitsorientierte schwedische Gesellschaft ist seit dem 16. Jahrhundert lutheranisch-protestantisch geprägt. Italien, Spanien und Österreich sind katholisch geprägte Länder. Traditionen der Geschlechterpolarisierung und der getrennten Geschlechterräume wirkten stärker und länger als in protestantischen nordischen Gesellschaften.
Den drei Ländern ist auch gemeinsam, dass sich im ersten Drittel dieses Jahrhunderts rechte und linke gesellschaftliche bzw. politische Gruppen bekämpften. In allen drei Ländern übernahmen faschistische Diktaturen die Staatsmacht. Hierarchisch-polarisierte Geschlechterideologien gehörten zu deren weltanschaulicher Grundausstattung.
Geschlechterpolitik und Geschlechterpädagogik in Italien
In Italien forcierten die repressiven Verhältnisse für Frauen eine zunächst sehr kämpferische feministische Bewegung seit den späten 1960er Jahren.
Die Selbstorganisation und das freie Zusammenkommen von Frauen in selbstgeschaffenen Räumen – und eben nicht in den patriarchal vorgesehenen geschlechtshomogenen Räumen für hierarchisch abgewertete Wesen - kristallisierte sich als Strategie des Radikalfeminismus heraus: Räume schaffen, in denen sich Frauen ihrer Situation und gemeinsamen Betroffenheit bewusst werden können; und von denen ausgehend sie neue Strukturen gestalten. Die kämpferische feministische Bewegung in Italien erreichte Veränderungen für Frauen und beeinflusste Einstellungen und Sichtweisen. Ende der 1980er/Anfang 1990er Jahre kamen auch für die österreichische und deutsche feministische Diskussion sehr wichtige Impulse aus Italien, nämlich von der Philosophinnengruppe Diotima und dem mit dieser verbundenen Mailänder Frauenbuchladen.
Zwischen den von der kämpferischen Frauenbewegung in Italien angestoßenen Veränderungen und deren Umsetzung in Gesetze klaffte jedoch eine große Lücke. Dennoch drängten auch in Italien laut den entsprechenden Statistiken Mädchen und Frauen in Bildung und Erwerbstätigkeit.
Insgesamt bleiben die statistisch angegebenen Beschäftigungszahlen für Frauen in Italien niedriger als in anderen europäischen Ländern. Jegliche Geschlechtergleichstellung, die in den 1990ern und 2000ern erreicht wurde, resultiert aus der Notwendigkeit, sich an EU Direktiven anzupassen und wurde durch Europäische Gelder unterstützt. Italien rangiert unter den europäischen Ländern mit den niedrigsten Quoten für die Geschlechtergerechtigkeit. Diese Situation erklärt, dass gerade die italienischen Partner*inneneinrichtungen den Bezug auf internationale bzw. EU Regelwerke bei der Erarbeitung des "Gender Culture Models" maßgeblich einforderten.
In den letzten Jahren gibt es Zeichen einer positiven Veränderung und eines politischen Bewusstseins hinsichtlich Geschlechtererziehung. In Italien sind geschlechterpädagogische Konzepte allerdings weniger ausgearbeitet und ausdifferenziert als in Mittel- und Nordeuropa. Sie richten sich schwerpunktmäßig daran aus, die Gleichstellung der Geschlechter zu verankern. Großer Wert wird auf die Arbeit mit den Familien gelegt, um diese mit ins Boot zu holen.
Geschlechtliche Vielfalt scheint in Italien an Schulen schwer thematisierbar zu sein, ONLUS (das UNICEF Komitee für Italien) und TESEO, die italienischen Partner*innenorganisationen setzen sich in der Partnerschaft daher dafür ein, zunächst gleichstellungsorientiert zu arbeiten, Mädchen und Jungen Möglichkeiten anzubieten, die über traditionelle Geschlechterzuschreibungen hinaus gehen.
Geschlechterpolitik und Geschlechterpädagogik in Spanien
In Spanien herrschte nach dem spanischen Bürgerkrieg, also seit 1939, über Jahrzehnte ein faschistisches Regime. Kirche und Staat bildeten im Rahmen des sogenannten nacional-catolicismo ("Nationalkatholizismus") eine enge Koalition. Inhärenter Bestandteil der ideologischen Grundlage waren extrem konservative Geschlechterverhältnisvorstellungen.
Frauen durften kein eigenes Konto besitzen, nicht allein ins Ausland reisen, ein Vormund (Ehemann, Vater, Bruder) traf wichtige Entscheidungen für sie (etwa ob sie erwerbstätig sein durften). Hosen zu tragen, war für Frauen lange Zeit nicht schicklich. 1977 fanden nach Francos Tod die ersten freien Wahlen der Zweiten Spanischen Republik statt. Bis zur Annahme der Spanischen Konstitution von 1978 gab es keine explizite Anerkennung der Gleichstellung von Männern und Frauen. In den folgenden Jahren wurden diskriminierende Gesetze aufgehoben. 1983 erfolgte die Einrichtung des Fraueninstituts, das die Gleichstellungspolitik in Spanien förderte und koordinierte.
Bildungsinstitutionen sind im Großen und Ganzen in öffentlicher Hand oder in der Hand religiöser Gemeinden und der katholischen Kirche.
In Spanien gibt es Bildungszentren, die sowohl koedukative als auch geschlechtshomogene Projekte ausführen. Die Partner*innenorganisation COGAM, ein LGBTI (lesbisch, gay, bisexuell, transgender, intersexuell) Kollektiv, betätigt sich seit gut 30 Jahren im Bereich des LGBTI Aktivismus, ist sehr gut vernetzt mit Schulen und führte und führt dort zahlreiche Workshops mit Tausenden von Kindern und Jugendlichen durch.
COGAM befasst sich insbesondere auch mit Gewaltprävention und homo- sowie transphobem Bullying und thematisiert dies in Workshops. Das beharrliche am Thema Bleiben trotz vieler Widerstände bewirkte, dass dieses in den öffentlichen Schulen angekommen ist. In den katholischen Schulen wird es abgelehnt. COGAM vertritt in der Partner*innenschaft maßgeblich die Position, dass geschlechtliche Vielfalt und diese im Zusammenhang mit vielfältigen Formen des Zusammenlebens in Kindergärten und an Schulen aktiv eingebracht werden muss und macht sich aus dieser Perspektive für das Einfordern der Einhaltung von EU Regeln und Gesetzen stark.
Der Beitrag zur Geschlechterpädagogik aus Österreich
In Österreich initiierten die Roten Falken in den 1920er in ihren Freizeitlagern eine koedukative Praxis. Es ging ihnen um Geschlechtergleichberechtigung und sexuelle Aufklärung. Reformpädagog*innen, die ebenfalls dementsprechende Ansätze entwickelten und praktizierten, und Sozialdemokrat*innen waren während des Faschismus gezwungen, das Land zu verlassen oder in den Untergrund zu gehen. Viele wurden ermordet. Gleichstellungspolitische Entwicklungen waren unterbrochen.
Erst in den 1970er Jahren wurde die Koedukation in Österreich an den Schulen eingeführt.
In den österreichischen Rahmenregelwerken der schulischen Erziehung sind Gleichheitsprinzipien und Richtlinien für die Gleichstellung verankert - in die Curricula insbesondere seit den 1990er Jahren.
Das Unterrichtsprinzip "Erziehung zur Gleichstellung von Frauen und Männern" stammt von 1995.
Traditionelle geschlechterpolare Denkweisen und Strukturen wirkten in Österreich stärker als etwa in Schweden. Feministinnen machten in den 1970er Jahren darauf aufmerksam, dass Gleichberechtigung sich durch Koedukation nicht von selber ergibt; dass diese vielmehr eine Benachteiligung von Mädchen in patriarchalen Strukturen verfestigt. Jungen nehmen mehr Raum ein und erhalten mehr Aufmerksamkeit vom Lehrpersonal, Mädchen und Jungen folgen in ihren Beziehungen patriarchalen Gewohnheiten. Die außerschulische Jugendarbeit war an und für sich an Jungen orientiert und auf diese ausgerichtet. Die Angebote für Mädchen beschränkten sich auf traditionell Frauen zugeschriebene Tätigkeiten.
Die radikalfeministische Position, dass geschlechtshomogene Mädchengruppen zur deren Stärkung und Selbstvergewisserung notwendig sind, bildete den wesentlichen Ausgangspunkt für die hiesige Geschlechterpädagogik. Sie setzte sich von der sozialistischen Präferenz der Koedukation ab. Die geschlechterpädagogischen Entwicklungen in Österreich verliefen parallel zu denen in Deutschland (vgl. dazu Wallner 2006).
Das erste geschlechterpädagogische Setting in Deutschland und Österreich war somit die Mädchenarbeit, die geschlechtshomogene Arbeit von Pädagoginnen mit Mädchen - in Jugendzentren früher als in Schulen. Eine wesentliches Anliegen war, Mädchen gewaltfreie, geschützte Räume anzubieten und sie zu befähigen, sich gegen offene Gewalt zu verteidigen (Selbstverteidigung) und subtile Gewaltverhältnisse zu erkennen und sich dagegen zu solidarisieren.
In den 1980er Jahren wurde die antisexistische Jungenarbeit konzipiert, weil die geschlechtersensible Arbeit mit Mädchen nicht hinreichen konnte, um die Gesamtsituation bezüglich Gleichstellung in der Gesellschaft zu verändern. Ende der 1980er Jahre begann in Deutschland eine Debatte, in der es darum ging, auch Jungen als Opfer patriarchaler Zumutungen, diese als Gewaltverhältnisse wahrzunehmen, die Jungen um einen Teil ihrer Menschlichkeit betrügen: patriarchale Erziehung und Sozialisation unterbindet den Zugang von Jungen zu wichtigen Teilen ihres emotionalen Lebens und ihrer Ausdrucks- sowie Beziehungsfähigkeit.
In Österreich wurde Jungenarbeit als Buben- und Burschenarbeit zuerst von der Männerberatung in Wien angeboten und seit Mitte/Ende der 1990er Jahre von den Männerberatungen anderer Bundesländer. Bis dahin war die Debatte um die sexistische Jungenarbeit in Deutschland bereits ausdiskutiert und die Buben- und Burschenarbeit in Österreich wurde gleich als bewusst, reflektiert oder geschlechtersensibel attribuiert. Die dazu in Konkurrenz stehende mythopoetische Richtung, die von einer anthropologischen Geschlechterpolarität ausgeht, fiel in Österreich ebenfalls auf fruchtbaren Boden, gerade bei der katholischen Männerbewegung verbundenen Männern.
Die Tatsache, dass Mädchen und Jungen einen großen Teil ihrer Zeit in koedukativen Umgebungen verbringen, wurde in den 1990er Jahren in der reflektierten (bewussten) Koedukation adressiert. Die reflektierte Koedukation, der Normalfall in Schulen und Jugendzentren, stellt hohe Ansprüche an die Selbstreflektiertheit und geschlechtersensible Aufmerksamkeit der Pädagog*innen. Automatisierte und unbewusste polare Wahrnehmungen, Zuschreibungen, automatisierte geschlechtsgeprägte Verhaltensweisen, selbstverständlich, auch durch Gewaltausübung hergestellte Hierarchien bilden in der Interaktion in diesem Setting eine permanente Herausforderung.
Seit den späten 1990er Jahren kam Cross Work (Frauen arbeiten geschlechterbewusst mit Jungen, Männer mit Mädchen) als geschlechterpädagogische Herangehensweise hinzu. Ein Grund für dessen konzeptionelle Ausarbeitung war das Anliegen männlicher Pädagogen, dem Generalverdacht der als Damoklesschwert über ihnen schwebt/e, Kinder oder Jugendliche zu missbrauchen, zu begegnen.
Mädchenarbeit, Jungenarbeit, reflexive Koedukation und Cross Work bilden die vier Säulen der Geschlechterpädagogik in Deutschland und Österreich (vgl. Wallner 2010).
Die deutsche/österreichische Geschlechterpädagogik mit ihren vier Settings ist gut reflektiert in Bezug auf den Umgang mit potentiellen Gewaltverhältnissen unter Mädchen und Jungen, unter Jungen, unter Männern und Frauen, Geschlechterhierarchien, auf Hierarchien zwischen Pädagog*innen und Kindern/Jugendlichen und auf den die Inszenierung von geschlechterstereotypem Verhalten in den unterschiedlichen geschlechterpädagogischen Settings.
Diese detaillierten und subtil reflektierten geschlechterpädagogischen Konzepte bringt die deutsche/österreichische Geschlechterpädagogik in die internationale Diskussion ein.
Das gemeinsame Anliegen der Geschlechterpädagogik
In allen vier Ländern zielt die Geschlechterpädagogik auf Chancengleichheit sowie auf die Befreiung von einschränkenden Geschlechterstereotypen durch bipolare und hierarchisierende Zuschreibungen an die Geschlechter. Geschlechterpädagogik bietet Freiräume für neue Erfahrungen und Reflexionen, um herauszufinden, dass es kein Richtig und Falsch gibt, was die eigene Geschlechtlichkeit und Menschlichkeit anbelangt oder die Wahl des eigenen Lebensstils.
Geschlechterpädagogik wirkt gewaltpräventiv, indem sie Möglichkeiten eröffnet und Wege aus kognitiven und emotionalen Einengungen sowie vorgegebenen Verhaltensweisen aufzeigt. Sie ermutigt Mädchen und Jungen, ihre Persönlichkeit in allen Facetten zu entwickeln und gleichberechtigte, gewaltfreie Beziehungen zu erleben und zu leben.
Dr.in Annemarie Schweighofer-Brauer, Studium der Geschichte und Politikwissenschaft und wissenschaftliche Mitarbeiterin des Instituts für gesellschaftswissenschaftliche Forschung, Bildung und Information (FBI)
Literatur
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[1] Bitzan, Maria/Daigler, Claudia: Eigensinn und Einmischung. Einführung in die Grundlagen und Perspektiven parteilicher Mädchenarbeit Juventa: Weinheim und München, 2004
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[3] Drogand-Strud, Michael/Wallner, Claudia: Crosswork: warum der Ansatz so gehypt wird und was er für eine geschlechtergerechte Kinder- und Jugendhilfe tatsächlich leisten kann In: betrifft: Mädchen 3/2012, 2010
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[4] Glücks, Elisabeth/Ottemeier-Glücks, Franz Gerd: Geschlechterbezogene Pädagogik. Ein Bildungskonzept zur Qualifizierung koedukativer Praxis durch parteiliche Mädchenarbeit und antisexistische Jungenarbeit VOTUM: Münster, 1994
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[5] Güntner, Hanne: „Cross Work – ja wos is jetzt des?“ In: LAG Mädchenarbeit in NRW (Hrsg): Das Kreuz mit Cross Work!? Geschlechterpädagogik von Männern mit Mädchen und von Frauen mit Jungen, in: betrifft: Mädchen 3/2012, 2012
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[6] Schweighofer-Brauer, Annemarie: Cross Work. Geschlechterpädagogik überkreuz in Deutschland und Österreich Sulzbach/Taunus: Ulrike HELMER Verlag, 2011
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[7] Schweighofer-Brauer, Annemarie/Schroffenegger, Gabriela: „Mein Vater war ein großer Schweiger.“ Erziehung und Jungenarbeit in gesellschaftlichen und historischen Bezügen STUDIENVerlag: Innsbruck-Wien-Bozen, 2009
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[8] Sielert, Uwe: Jungenarbeit. Praxishandbuch für die Jugendarbeit Weinheim bei München: Juventa Verlag, 2002
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[9] Sturzenhecker, Benedikt: Leitbild Männlichkeit. Was braucht die Jungenarbeit?! Votumverlag: Münster, 2006
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[10] Voigt-Kehlenbeck: Gender Crossing – Nachdenken über die Implikationen der gleich- bzw. gegengeschlechtlichen Beziehung In: Pech, Detlef, Jungen und Jungenarbeit. Eine Bestandsaufnahme des Forschungs- und Diskussionsstandes, Schneider Verlag Hohengehren: Baltmannsweiler, 2009
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[11] Wallner, Claudia: Feministische Mädchenarbeit. Vom Mythos der Selbstschöpfung und seinen Folgen Klemm & Oelschläger: München, 2006
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[12] Wallner, Claudia: Vom Feminismus zum Genderkonzept: Mädchenarbeit im Wandel von Gesellschaft und Politik In: Archiv für Wissenschaft und Praxis der sozialen Arbeit. Berlin, 41. Jahrgang, Heft Nr.2/2010, S.4-19, 2010
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[13] Wallner, Claudia/Drogand-Strud, Michael: Perspektiven und Herausforderungen für die Fort- und Weiterbildung für Jungen_arbeit/geschlechterbezogene Arbeit In: Stecklina, Gerd/Wienforth, Jan, Impulse für die Jungenarbeit. Denkanstöße und Praxisbeispiele, Beltz Verlag: Weinheim, 2016